Eines Tages fiel mir ein kleines Vogelnest direkt vor die Füße. Seine verdichtet gepresste und gefaserte Innenstruktur faszinierte und animierte mich, ein ähnliches Relief gewissermaßen "nachzubrüten". Gedacht-getan, setzte ich mich an einem warmen Sommerabend im Garten auf ein frisches Fleckchen Gras. Für meinen "Ausbrüt-Versuch" hatte ich vorher von den 4 Schichten eines Tempotaschentuches eine der hauchdünnen Fleecelagen abgezogen und mir auf das Gras untergelegt. War es eine Stunde oder weniger - egal; das entstandene "Druckergebnis" (siehe oben) verblüffte mich. Jeder einzelne Grashalm zeichnete sich im zarten und durchscheinenden Fleece ab. Zunächst verweigerte sich das Relief jedem Versuch seiner fotografischen Abbildung, bis mir die späte Abendsonne mit ihrer Fähigkeit zu Hilfe kam, über Schattenverläufe auch winzigste Erhöhungen und Vertiefungen sichtbar zu machen. Erst wenige Minuten vor dem Sonnenuntergang ließen sich perfekte Ergebnisse erzielen. Eine noch größere Überraschung folgte auf dem Fuß, nachdem ich mit meiner Sofortbildkamera auch die Unterseite des Fleeces in beinahe horizontalem Seitenlicht abgebildet hatte. Da zeigte sich nicht wie vermutet einfach wieder die gleiche Oberflächen-struktur. Denn nicht wie vorher nur von Erhebungen-, sah ich die transparente Fläche nun nur noch von Vertiefungen durch-zogen. Da fühlte ich mich wie der Neuerfinder einer 3D-Technik, die erstmals in die Lage versetzt, Erhebungen über einer Ebene von "unten her" so abzubilden, dass sie nun nur noch als Vertiefungen erscheinen.
Das o. gez. Experiment zeigt beispielhaft, wie sehr sich eine Sache eher positiv oder eher negativ beurteilen läßt, je nachdem, von welcher Seite her man sie betrachtet....
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