Galerie (Kunst & Technik)

           

Arbeiten nach Art Skulpturnatur zwischen 1977 und 1989


      Aktcollage 

                              am     Generationenstammbaum

  Efeu geschält und geschliffen, ca 210 x 50 cm

  Gottesanbeterin



      Pinienstamm geschwärzt, ca 235 x 60 cm

 Die Erscheinung


   Linde,  wie gewachsen, ca. 210 x 55 cm

Bei allem was uns an Bildern, Formen oder anderen sinnlichen Eindrücken begegnet, ist nicht zu vergessen, dass alles das von Jedem anders wahrgenommen wird. Das gilt für Sichtbares ebenso, wie z.B. für Hör- oder Fühlbares. Es hängt wohl maßgeblich mit unserer frühkindlichen Entwicklung zusammen, wie mehr oder weniger sensibel wir in der Folgezeit auf immer neue Umweltreize reagieren werden. Besonders deutlich macht sich das in den verschiedenen Bereichen der Künste bemerkbar. Es scheinen vor allem jene Erlebnisse in unseren ersten Lebensjahren, die sich tiefer in unserem Unterbewußtsein einlagerten und die uns ganzheitlicher berührten und bewegten, als wir es uns später jemals noch erklären können. Von daher finden wir uns auch vorgeprägt, eher Vorlieben oder Abneigungen gegenüber gewissen Neuerfahrungen zu empfinden.   Macht und Wirkung verschiedener Künste zielen maßgeblich darauf hin, uns in eben jenen Tiefenlagen anzusprechen, die jenseits von Vernunft und Ratio ihre Wurzeln haben. Künstlerischem Einfluss vermögen wir uns oftmals anders und auch empfindsamer zu öffnen als sonstiger alltäglicher Ansprache.  Einen nicht geringen Einfluss auf unsere geistige, sinnliche und unterbewußte Empfänglichkeit gegenüber natürlichen oder künstlichen Einflüssen haben freilich auch kulturelle Vorprägungen, wie Bildung, Erziehung und gesellschaftliche Sozialisation.  Ein wesentlicher Einfluss künstlerischer Ein- und Ausdruckssphäre scheint allerdings nicht erst mit der Moderne immer mehr in den Hintergrund zu geraten. Es ist das Natürliche und die Natur selbst. Wir scheinen seit Jahrtausenden so sehr berauscht und beeindruckt von unseren geistigen, technischen und künstlerischen Fähigkeiten, dass wir zu vergessen drohen, woher uns all diese Gaben gegeben sind: Eben von der Natur! In der Arbeitsweise und Präsentation von "Skulpturnatur" versuche ich, dem natürlich gewachsenen Ausgangsmaterial, dessen ich mich bediene, mit angemessener Demut zu begegnen. Denn es gibt kaum eine schönere Herausforderung in den Künsten als die,  sich der Natur, ( natürlich auch der menschlichen), auf möglichst natürliche Weise anzunähern und zwar so spielerisch wie kreativ...



Was macht ein Bildhauer, wenn er gerade keine neuen Skulpturen "raushauen" kann?


Nun, es gibt tausend andere Herausforderungen, Kreativität in Verwert- oder Genießbares zu investieren. "Skulpturnatur" findet auch dort Anwendung, wo Technik organisch mit Physis zusammenspielen soll, wie etwa im Sport und Freizeitbereich. 


Wie bei allem in Kultur und Natur Gewachsenem, wurzeln neue Aktivitäten bevorzugt dort, wo sich bereits Nährboden, bzw. Berufs- oder Lebenserfahrung ansammeln konnte.  Nach langen Lehrjahren in vielerlei Berufsbereichen waren es in erster Linie die Erfahrungen im rein künstlerischen Arbeiten, die sich umfassend auf alle späteren Aktivitäten auswirkten, indem mir dabei bewußt wurde, wie sehr alles Tun nach Selbständigkeit und Eigenverantwortung verlangt. Den größten Entwicklungsschub hierin erlebte ich innerhalb einer längeren Phase täglich wechselnder Anforderungen zwischen bildhauerischem- und schrift-stellerischem Arbeiten während eines Jahres in Südfrankreich. Aber vorher waren es schon sportliche Erlebnisse im Ruderverein mit einem olympisch gekrönten Trainer, die mich wegweisend prägten. Der erkannte übrigens bald, dass seine Starnberger Jungs und Mädels nicht gerade spitzensportverdächtig waren. Umso mehr bemühte er sich, uns die feinsten Feinheiten jener Rudertechnik zu vermitteln, die ihn selbst zu Erfolg und Goldmedaille geführt hatten. Diese sportliche Lehrzeit sollte sich hilfreich auswirken, als ich auf einmal nicht mehr nur schöne Boote bauen wollte, sondern Geräte, deren technisches Innenleben sensibel auf die naturgegebenen Gesetzlichkeiten im Zusammenspiel zwischen Mechanik und Organismus abgestimmt sein wollten.


Ohne allzu viele weitere Worte studieren zu müssen, können Sie sich nähere Vorstellungen darüber vielleicht selbst bilden, wenn Sie anhand unten eingestreuter Beispiele verfolgen, wie man nicht nur als Bildhauer immer vom Gröberen erst, sich allmählich hin zum Feineren voranarbeiten und entwickeln kann. Auf das Innenleben kommt es dabei stets mehr an, als rein Äußerliches vorzuspiegeln vermag. Ähnlich wie im Sport ist es in der Kunst: Wie der Sportler seine Bewegungen immer mehr verfeinert, passiert es auch in der Kunst; ...doch weder ein perfektes Sportgerät noch ein meisterliches Kunstwerk entscheiden über Wert und Wertigkeit; erst der Nutzer (beim Kunstwerk der Betrachter) ist es, der Kunst und Können letztendlich vollendet. Wie wunderbar also, dass jeder Mensch (und jeder anders) selbst Künstler auch und Könner sein kann! 



Die Puzzles nachfolgender Bildergalerie können Sie durch Anklicken jeweils aufrufen, und über die Seitenpfeile auch voranblättern und ggf. mit der Lupe vergrößern.




Share by: